In Berlin ist am Dienstag Volker Schlöndorff von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Steinmeier sagte in seiner Rede über das Werk Schlöndorffs: „Es geht um Treue und Verrat, um Geborgenheit und Verlassenheit, um Trauer, Sehnsucht und die wenigen Momente des Glücks. Und es geht darum, dem Gewissen zu folgen und an der Seite der Schwächeren zu stehen. Hier finden Sie die vollständige Rede des Bundespräsidenten zu Ehren Volker Schlöndorffs.
Volker Schlöndorff, der vor drei Monaten 80 Jahre alt wurde (siehe Eintrag vom 3.4. auf dieser Seite), erlang mit seinen Literaturverfilmungen Weltruhm: Bereits für seinem ersten Spielfilm Der Junge Törless wurde er 1966 mit drei Filmbändern in Gold geehrt. Für Die Blechtrommel (nach dem Roman von Günter Grass) erhielt er 1979 Die Goldene Palme in Cannes und den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Weitere Filme wie Homo Faber (1991, nach der Erzählung von Max Frisch) und Die Verlorene Ehre der Katharina Blum (1975, nach Heinrich Böll) fanden große Anerkennung. Letzterer verdeutlicht auch das große politische Engagement Schlöndorffs nicht nur zur Zeit des Linksterrorismus in der BRD. Nach der Wende setzte sich Schlöndorff mit großem Einsatz für den Erhalt und die Neuorganisation der Filmstudios Babelsberg ein, von 1992 bis 1997 gar als Geschäftsführer. Seit 2001 ist er Vorsitzender des Vereins Europäisches Filmzentrum Babelsberg.
Schlöndorff ist ein bekennender Bewunderer der HEIMAT-Trilogie.