Sammelbände mit Beiträgen von Edgar Reitz oder über Edgar Reitz und seine Filme
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Andreas Becker: Scham und Schuld in der filmischen Dramaturgie. Überlegungen zur Darstellung bei Alexander Kluge und Khavn de la Cruz, Edgar Reitz, Frank Wedekind, G.W. Pabst, Günther Anders, Stanley Kubrick, Christian Petzold und Nagisa Ōshima, Marburg (Büchner) 2/2024, 276 S., ISBN 978-3-96317-372-1 Scham und Schuld sind gesellschaftliche Regulative, die auch die filmische Dramaturgie vorstrukturieren. Scham ist die Angst davor, den Erwartungen Anderer nicht zu entsprechen. Schuld hingegen bedarf einer sprachlichen Explikation, einer Instanz, die Schuld spricht. Wann man sich schämt und wann das Schuldkonzept greift, ändert sich historisch und kulturell. Der Band untersucht die verschiedenen Darstellungsformen am Beispiel der Filme und Arbeiten von Alexander Kluge, Khavn de la Cruz, Edgar Reitz, Frank Wedekind, G.W. Pabst, Günther Anders, Christian Petzold, Nagisa Ōshima und Stanley Kubrick. Was interessiert die Regisseure am Thema Scham und Schuld? Und wie werden diese dramaturgisch behandelt? Präfigurieren Scham und Schuld gar eine eigene Ästhetik? Andreas Becker stellt fest: Filme können uns dabei helfen, diese Ordnungen zu imaginieren; sie entwerfen alternative Welten von Scham und Schuld und stellen entscheidende Fragen.1 | Buchhandel 27 € (print), 22 € (pdf) |
Beat Presser: Aufbruch ins Jetzt. Der Neue Deutsche Film im Gespräch Leipzig (Zweitausendeins) Nov. 2021, ca. 320 Seiten, ISBN 978-3963181023 In 56 Interviews forscht Presser der Zeit des Aufbruchs nach und blickt auf den gegenwärtigen Zustand des Films. An einem Februartag im Jahr 1962 erklärten 26 Filmeschaffende während der Westdeutschen Kurzfilmtage ihre Absicht, „Papas Kino“ in den Ruhestand zu versetzen. Das „Oberhausener Manifest“ markiert das Aufbegehren einer Generation, die, ermutigt durch die französische Nouvelle Vague und das englische Free Cinema, den deutschen Spielfilm revolutionieren sollte. Im Bildband „Vor der Klappe ist Chaos“ hatte Beat Presser die maßgeblichen Protagonisten des Neuen Deutschen Films noch einmal versammelt, der Gesprächsband „Aufbruch ins Jetzt“ vertieft die Auseinandersetzung mit diesem Abschnitt deutscher Filmgeschichte. In 56 Interviews forscht Presser der Zeit des Aufbruchs nach und blickt mit Mario Adorf, Alexander Kluge, Wim Wenders, Volker Schlöndorff u.v.m. auf den gegenwärtigen Zustand des Films. Der Gesprächsband, zur gleichnamigen Ausstellung 2019 vorgelegt, erscheint bei uns in Neuauflage. Mit einem Vorwort von Hans Helmut Prinzler. (Verlagsinfo) „Peter Berling berichtet, wie Fassbinder ihm ‚den blöden Titel‘ Mutti verpasst, Helma Sanders-Brahms, wie Pasolini ihr prophezeit, sie werde Filme machen, wieso Mario Adorf doch nicht bei Fitzcarraldo mitgespielt hat oder wie für Wim Wenders der amerikanische Traum zu Trauma wurde. Dieses Buch – erzählt von 55 Filmschaffenden – ist mehr als nur eine Sammlung von Anekdoten, es ist deutsche Zeit- und Filmgeschichte.“ (Covertext) | Buchhandel 12 € |
Hunsrückverein e. V. (Hrsg.): Jahrbuch 2021 Königsau 2021, ISBN 9783000678417, 216 S., Paperback, DIN A 5 darin: Julian Gröber: Morbach und das Kino (S. 73-81) und Interview mit Edgar Reitz vom 15.2.2020 (S. 82-85). | |
Beat Presser: Vor der Klappe ist Chaos: Eine Hommage an den Neuen Deutschen Film Leipzig (Zweitausendeins), 10.02.2020, Großformat 22,8 x 30 cm, 224 Abb., 288 Seiten, Fester Einband, ISBN 978-3963180545 Wie kommt ein Schweizer zum Neuen Deutschen Film? Auf Umwegen, wie Beat Presser zu berichten weiß. Sein Handwerk erlernte er als Modefotograf, später zog es ihn hinter die Filmkamera und er absolvierte eine Ausbildung als Kameraassistent. Durch einen glücklichen Zufall erhielt er Anfang der 80er eine Anstellung am Set von Werner Herzogs „Fitzcarraldo“ – der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Regisseur und dem legendären Schauspieler Klaus Kinski. „Es gibt ein paar Aufnahmen von Klaus Kinski, die rasch den Status von Ikonen erreicht haben, und in der Regel stammen sie vom Basler Photografen und Filmschaffenden Beat Presser“ (NZZ). Presser zog es immer wieder in die Welt hinaus, seine Eindrücke hielt er fotografisch fest. Das Ergebnis sind zahlreiche Publikationen und Ausstellungen. Seit 1988 arbeitet der Basler eng mit der Grafik-Designerin Vera Pechel zusammen, mit der auch der vorliegende Bildband entstand. Es ist eine Hommage an den Neuen Deutschen Film und seine Protagonisten. An eine Generation deutscher Filmemacher, die sich für eine radikale Veränderung in der Filmproduktion stark machten. Beat Presser traf sie in den vergangenen neun Jahren noch einmal und hielt sie mit seiner Kamera fest. Mit Porträts von Edgar Reitz, Werner Herzog, Hanna Schygulla, Margarethe von Trotta, Alexander Kluge, Bruno Ganz u.v.a. (Verlagstext) Eine ausführliche Rezension des Buches finden Sie hier. | Buchhandel 49,90 € |
Wolfgang Schopf und Marion Victor (Hrsg.): Fundus. Das Buch vom Verlag der Autoren 1969-2019 Frankfurt am Main 14.6.2019, ISBN 9783886614004, Format 21 x 27 cm, 302 S. »Wechsel bei Suhrkamp: Avantgardisten schieden aus«, »Autoren verlegen sich selbst«, »Dramatische Coop«: Als sich im Frühjahr 1969 Autoren und Lektoren des Suhrkamp Verlags zusammentaten, um einen Theaterverlag zu gründen, der ihnen selbst gehören sollte, ahnten weder die skeptische Presse noch die Gründer selbst, dass daraus ein Erfolgsmodell werden würde, das 2019 sein 50-jähriges Bestehen feiert. Die Liste prominenter Namen, die als junge Leute in den ersten Jahren zum Verlag stießen, ist lang: Urs Widmer war Gründungsgesellschafter, Rainer Werner Fassbinder, Peter Handke und Wim Wenders, H. M. Enzensberger, Botho Strauß, Edgar Reitz, Erika Runge, Gerlind Reinshagen und so fort. Seit seiner Gründung steht der Verlag der Autoren für neues Theater und entwickelte sich zugleich zu einem für das deutsche Radio, Fernsehen und Kino wichtigen Vermittler von Drehbüchern und Hörspielen; inzwischen vertritt er zudem Choreographen und, mit seiner eigens gegründeten Literaturagentur, auch Prosaautoren, insgesamt sind es über vierhundert Autorinnen und Autoren. Wenn etwa im Fernsehen »Tatort« läuft oder im Theater ein neues Stück oder ein Shakespeare gezeigt wird – dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass das Drehbuch, das Stück oder die Shakespeare-Übersetzung von Kreativen aus dem Verlag der Autoren stammt. Zum 50. Geburtstag erscheint nun ein ganz besonderes Jubiläumsbuch: Die Herausgeber Marion Victor und Wolfgang Schopf (Literaturarchiv der Goethe-Universität) sind tief in den Verlagsfundus gestiegen und dokumentieren mit Zitaten, Ausschnitten, Faksimiles und Fotos Jahr für Jahr bis heute die wichtigsten Geschehnisse. Geschichte und Gegenwart des Verlags der Autoren spiegeln auch die politischen und ästhetischen Debatten und Veränderungen eines halben Jahrhunderts Bundesrepublik Deutschland wider. »Gut erholt stürzen wir uns in die erste Spielzeit, die beweisen muss, ob wir überleben oder nicht. Aber es wird schon gehen«, schrieb Gründer Karlheinz Braun 1969 an Dieter Forte. Der Beweis ist angetreten, im FUNDUS kann man nachschauen, wie. (Verlagstext) Eine wunderschöne Kollage aus 50 Jahren Verlagsgeschichte, verbunden mit einer Reihe persönlicher Korrespondenz, die dieses Buch tatsächlich zu einem Spiegel der Zeitgeschichte machen – betrachtet durch die Augen einer Gruppe von Menschen, denen vor allem zwei Dinge gemein sind: Ihre Unabhängigkeit und die Liebe zur Kunst, die sich hier in vielfältiger Form ausdrückt, aber mit einem deutlichen Schwerpunkt zu Film und vor allem Theater. Aus der Vielzahl der Beteiligten stechen aus meiner Sicht besonders Rainer Werner Fassbinder (der von der Gründung 1969 an dabei war) und Wim Wenders hervor. Aber auch Edgar Reitz, der im Verlag der Autoren „Drehort Heimat“ (1993 und dann neu 2004) auflegte, kommt zu Wort (S. 91 und 132), der aus eben jenem Buch, aber auch aus seiner Korrespondenz mit Michael Töteberg, dem damaligen Verlagslektor, zitiert wird. Ein interessantes und schön gestaltetes Buch, das Einblick in eine interessante Welt liefert, in der es um die Kunst und das Bestehen des Künstlers geht. Th. H. | Buchhandel 39 € |
Elin Frested und Markus Pohlmeyer (Hrsg.): Zwischen Welten verstrickt III Filmanalysen: Zwischen Heimat und Science Fiction Mit Beiträgen von J. L. Jake und A. Jöckel, Flensburger Studien zu Literatur und Theologie Band 9, Hamburg (Igel-Verlag) 2017, 96 S., ISBN 978-3-86815-723-9 darin: Elin Fredsted: Heimat – eine deutsche Geschichte, S. 57-70 Eine ausführliche Rezension des Essays finden Sie hier. | Buchhandel 19,50 € |
Ulrich Schönherr: Klang – Bild – Sprache. Musikalisch-akustische Konfigurationen in der Literatur und im Film der Gegenwart Bielefeld (Aisthesis Verlag) 2014, ISBN 9783849810344, 196 S. darin: Kapitel III Verstimmungen. Musik, Politik und Gesellschaft nach 1945 und Edgar Reitz‘ Die Zweite Heimat, S. 82-101 Der Band rekonstruiert an exemplarischen Beispielen die diversen Funktionen und Repräsentationsmodi von Musik, Klang und Geräusch in der zeitgenössischen Literatur, dem experimentellen Hörspiel sowie dem Film. Die thematische Spannweite der Untersuchungen reicht von (musik)ästhetischen, semiotischen und linguistischen Fragestellungen, über kulturgeschichtliche Aspekte des Musikalischen zu psychoanalytischen Implikationen des akustisch-auditiven Stimm- und Hörraumes. In sechs Einzelanalysen zu Gert Jonke, Peter Handke, Edgar Reitz, Georges Perec, Wim Wenders und Marcel Beyer werden dabei höchst singuläre Modelle literarischer und filmischer Intermedialität sichtbar. (Verlagstext) Der Autor ordnet Die Zweite Heimat in die Geschichte der musikalischen Avantgarde nach dem zweiten Weltkrieg ein, und arbeitet dabei besonders die Rolle der Neuen Musik im Kontext der zeitgeschichtlichen Zusammenhänge heraus. Er deutet Strömungen wie Atonalität, Serialismus, Aleatorik und auch elektronische Musik als den Ausdruck einer ästhetischen Neuorientierung, die angetrieben war durch den Drang zu Abkehr von allem Gewesenen, insbesondere von der faschistischen Musikästhetik, verbunden mit dem Ziel, eine neue und eigenständige musikalische Identität zu entwickeln. „Ihr temporaler Index ist das Hier und Jetzt, das von allen persönlichen und historischen Erinnerungsspuren gereinigt, sich als musikalischer Fortschritt präsentiert.“ (S. 85) Gleichzeitig zeigten sich sowohl im Film als auch in der Musik aber auch ungebrochene Kontinuitäten in Form von Schlager und (UFA-)Heimatfilm, die zudem ökonomisch sehr erfolgreich waren und so die breitere gesellschaftliche Etablierung der neuen ästhetischen Strömungen massiv erschwerte – eine Entwicklung, die unter anderem das Oberhausener Manifest hervorrief. Im zweiten Teil seines Essays geht Schönherr der Frage nach, wie sich die mit dem Jahr 1960 einsetzende Diversifizierung der Neuen Musik zu einem „ästhetischen Pluralismus“ (S. 89) in Die zweite Heimat zeigt. Dabei gelingt es ihm in überzeugender Weise, die politischen Entwicklungen der 1960 Jahre in einen Zusammenhang mit dem Streben nach einem „Abschied von Gestern“, der Abgrenzung von den Vätern, zu bringen, das sich in der Mentalität und auch künstlerischen Ästhetik der Protagonisten zeigt. Schönherr spannt er den Bogen von „Brutalität in Stein“ bis zur „Hexenpassion“ und hebt die Bedeutung dieses „künstlerischen Höhepunkt(s) der letzten Episode“ (S. 100) mit der Beobachtung hervor, dass Musik an jedem der Enden der drei Teile der Trilogie eine herausragende Bedeutung einnimmt, der Chor in HEIMAT, die Hexenpassion in der zweiten Heimat und Lukas‘ Klavierspiel in HEIMAT 3. Ein interessanter Essay auf hohem wissenschaftlichen Niveau, der einmal mehr belegt, in welch vielfältiger Weise die Filme der HEIMAT-Trilogie als Abbild der Geschichte unseres Landes gelten dürfen. Th. H. | Buchhandel 29,80 € |
Lars Henrik Gass und Ralph Eue (Hrsg.): Provokation der Wirklichkeit Das Oberhausener Manifest und die Folgen, München (etk) 2012 356 S., ISBN 978-3-86916-182-2 „Am 28. Februar 1962 wurde in Oberhausen das fraglos wichtigste Gruppendokument des deutschen Films verkündet. Die Gruppe der Unterzeichner bestand aus 26 Personen – darunter die Filmemacher Alexander Kluge, Edgar Reitz, Peter Schamoni und Herbert Vesely sowie Produzenten, Kameramänner und der Schauspieler Christian Doermer. Sie reklamierten in einer bewusst konfrontativen Mischung aus niederschmetternder Diagnose der deutschen Filmwirtschaft und ungestümem Pathos die Lizenz zur Schaffung eines neuen deutschen Films. Ein wesentlicher Bestandteil der Oberhausener Erklärung war die Forderung nach Bereitstellung von Produktionsbedingungen, die es erlauben sollten, der Lethargie, in der sich der deutsche Film zu Beginn der 1960er Jahre befand, ein Ende zu Setzen. Die innovative Kraft des Manifests wird hier vor allem anhand seiner Folgen deutlich, zu denen nicht nur die Gründung des Kuratoriums junger deutscher Film und die kulturelle Filmförderung in Deutschland überhaupt zählen, sondern auch seine kulturgeschichtlichen Wirkungen. Die Unterzeichner des Manifests agierten in einer Zeit weltweiter Medienumbrüche und Mentalitätswechsel, wie wir sie auch heute mit anderen Vorzeichen erleben. Die kulturelle Filmförderung, deren Vordenker sie waren, gerät heute mehr und mehr ins Abseits. Welche innovative Kraft hatte das Oberhausener Manifest wirklich? „Provokation der Wirklichkeit“ macht einen Teil der deutschen Filmgeschichte sichtbar und stellt gleichermaßen die Frage nach seiner heutigen Relevanz. Der Band versammelt weitgehend unbekannte Dokumente, u. a. von Michael Althen, Francis Courtade, Joe Hembus, Alexander Kluge, Uwe Nettelbeck und Laurens Straub, darunter auch ein erst kürzlich entdecktes Gespräch zwischen Theodor W. Adorno, Alexander Kluge, Edgar Reitz, Joseph Rovan, Haro Senft und Hans Rolf Strobel aus dem Jahr 1962, sowie eine Reihe von Essays und Gesprächen, u. a. von und mit Hans-Christoph Blumenberg, Christoph Hochhäusler, Hilmar Hoffmann, Klaus Kreimeier, Klaus Lemke und Claudia Lenssen.“ (etk.de) Das Buch enthält die folgenden Beiträge von Edgar Reitz: – Der Film verlässt das Kino (1968), S. 96-101 – gem. mit Alexander Kluge: „In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod“. Was heißt Parteilichkeit im Kino? Zum Autorenfilm, 13 Jahr nach Oberhausen (1975), S. 110-123 – Das Oberhausener Manifest 1962. Der neue Film braucht neue Freiheiten (1979), S. 124 – „Das Oberhausener Manifest war unser Rütli-Schwur“, im Gespräch, S. 255-262 sowie das oben bereits erwähnte Scriptum des Podiumsgesprächs aus dem Jahr 1962 (S. 27-47) | Verlag 24,80 € |
Alasdair King: Heimat 3: Edgar Reitz’s Time Machine in: Gabriele Mueller, James M. Skidmore (Hrsg.): Cinema and Social Change in Germany and Austria (Film and Media Studies), Waterloo (Can) 2012, ISBN 978-1554582259, Ch. 6 | Buchhandel 90,24 € |
Anja S.: Jed Schouer war en Puff. Die verrufene Zeit in Lautzenhausen Norderstedt (Books on Demand) 2010, Paperback, 188 Seiten, ISBN 978-3-8391-7616-0 Unter dem Titel „Jed Schouer war en Puff“ (übersetzt: jede Scheune war ein Bordell) berichtet Kulturwissenschaftlerin Anja S. in über die schlüpfrige Vergangenheit des kleinen Ortes Lautzenhausen zu Zeiten der Hahn Airbase. Übrigens, selbst heute noch finden Sie in „Lautze“ einige Spuren dieser Vergangenheit. Klappentext: In der bäuerlichen Idylle des kleinen Hunsrückdorfes glitzerten einst die Neonschilder der Bars und Nachtlokale. Rund 40 Jahre dauerte die Verrufene Zeit in Lautzenhausen. Und immer noch heißt es: Jed Schouer war en Puff. Aber es ist ein sagenumwobenes Stück Heimat, über das nicht laut gesprochen wird. Jetzt lüftet Anja S. in ihrem Buch erstmals den Vorhang und beschreibt Alles: die Bars und das Dorf, die Bauern und die Zuhälter, die Animierfrauen und die Striptease-Tänzerinnen. Sehr anschaulich, oft humorvoll, gut recherchiert und ein bisschen frivol sind die Geschichten, die von der Autorin zusammengetragen wurden. Damals, als Studentin, und heute, als KuWi, sprach Anja S. mit allen: Fiffi, Heimo, Ossi, Wolfgang, Siegward, Herr Gallo, Franz, Josephine, Jupp, … Anja S., Jahrgang 1982, stammt aus dem Hunsrück und ist in der Region aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte sie in Bremen die Fächer Germanistik und Kulturwissenschaft. Ihre Magisterarbeit schrieb sie über die vier außergewöhnlichen Jahrzehnte in Lautzenhausen. Aus dieser Arbeit ist das vorliegende Buch entstanden. „Jed Schouer war en Puff“ ist das erste Buch der Autorin. Heute lebt Anja S. zusammen mit ihrem Mann in Frankfurt am Main und arbeitet im Hunsrück. (Quelle: bod.de) | bod 19 € |
Michaela Melián: Rückspiegel Leipzig (spector books) 2009, ISBN 978-3-940064-91-2, 12 €, 72 S. Sprache: Deutsch und Englisch. Michaela Melián sprach mit Alexander Kluge, Edgar Reitz, Josef Anton Riedl, Hans-Jörg Wicha sowie Kurd Alsleben über die Multimedia-Arbeit VariaVision – Unendliche Fahrt, das Studio für elektronische Musik und die HfG Ulm. Melián ist Autorin des auf Motiven aus „VariaVision“ basierenden Hörspiels „Speicher“, das vom Deutschlandfunk als Hörspiel des Jahres 2008 ausgezeichnet wurde. | Buchhandel 12 € |
Daniela Kloock (Hrsg.), Zukunft Kino – The End of the Reel World, Marburg (Schüren Verlag) 2008, ISBN 9783894724832, 350 Seiten. „Wir müssen das Kino ganz neu erfinden.“ (Peter Greenaway) Die Digitalisierung ermöglicht neue Wahrnehmungs- und Rezeptionsformen, neue Techniken des Sehens, Erzählens und Produzierens. Eine Vielzahl unterschiedlichster Entwicklungen und Szenarien zeichnet sich ab. Werden die Storys vielschichtiger, erfindungsreicher? Kann uns eine am Computer animierte Marilyn Monroe verführen? Fasziniert uns ein digitaler Riesenaffe? Hat Kino als Ort überhaupt noch eine Chance? Worin besteht sein Zauber, sein Geheimnis, seine Zukunft? Die in diesem Band versammelten Autoren gehen den Spuren dieser Transformationsprozesse nach, eröffnen überraschende Einblicke und beziehen kontroverse Positionen. Grundlegende Texte und visuelle Einsichten in einem außergewöhnlich gestalteten Band. (Quelle: Schüren Verlag) Enthalten ist ein Beitrag von Edgar Reitz: „Der Film verlässt endlich das Kino“ (S. 312-323). Leseprobe Rezension auf Deutschlandradio Kultur | Buchhandel 49,00 € |
Sigfrid Gauch, Andrea Steinbrecher, Alexander Wasner (Hrsg.): nicht schreiben ist auch keine Lösung. Jahrbuch für Literatur 13 Frankfurt am Main (Brandes & Aspel) 2007, ISBN 978 3 86099 529 7 darin: S. 235-244: „Heimat Fragmente Die Frauen – ein Film von Edgar Reitz – Lulus innerer Monolog“. | Buchhandel 22 € |
Egon Netenjakob: Es geht auch anders. Gespräche über Leben, Film und Fernsehen Berlin (Bertz & Fischer) 2006, 488 S., ISBN 978-3-86505-171-4 Das Buch versammelt 25 Gespräche, die der renommierte Fernsehpublizist Egon Netenjakob mit Regisseuren, Dramaturgen und Produzenten aus West und Ost geführt hat; dabei geht es sowohl um biografische wie um künstlerische und produktionsbezogene Fragen. Zu den Gesprächspartnern gehören Fernsehmacher aus verschiedenen Generationen, von Wolfgang Staudte über Edgar Reitz und Margarethe von Trotta bis zu Dominik Graf, Detlev Buck und Andreas Dresen. Die von Netenjakob geführten Gespräche sind sehr komplex, weil sie mit großer Aufmerksamkeit die Erfahrungen der Interviewten vermitteln: politisches und soziales Umfeld in der Jugend, Unterschiede der Ausbildung, Zugang zum Medium Fernsehen, Zustände bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten in der Bundesrepublik und beim staatlichen Fernsehen der DDR, Konflikte in den Hierarchien, Erinnerungen an einzelne herausragende Produktionen. Die personalisierte Annäherung an das Thema führt zu sehr konkreten Informationen, die sich an keiner anderen Stelle in so konzentrierter Form finden lassen. Es gehört zu Netenjakobs spezifischen Fähigkeiten, Menschen zu befragen und sie zur intensiven Selbsterforschung zu bringen. In der Summe der Beiträge erschließt sich die Geschichte des Fernsehens der Bundesrepublik, aber auch der DDR, in einer sehr anschaulichen und lebendigen Form. (Quelle: Bertz & Fischer) In dem Band sind ein Gespräch mit Edgar Reitz („Der Erzähler“, S. 121-130), das Essay „Ein Filmroman: Versuch über DIE ZWEITE HEIMAT“ des Autors (S. 131-164) sowie ein Interview mit Peter Steinbach („Graben nach Geschichten“, S. 223-236) enthalten. | Bertz & Fischer zum Sonderpreis von 6,90 € (statt ursprünglich 28 €) |
Johannes von Moltke: No Place Like Home. Locations of Heimat in German Cinema (Weimar and Now: German Cultural Criticism) University of California Press, November 1, 2005, ISBN 0520244117; 315 p., Chapter 8: Inside/Out: Spaces of History in Edgar Reitz’s Heimat, pp. 203-226 | int. Buchhandel 29,95 $ |
Fabienne Litpay, Susanne Marshall, Andreas Solbach (Hrsg.): Heimat. Suchbild und Bewegung Remscheid (Gardez! Verlag) 2005, ISBN 3-89796-039-7; 383 S. Unerfüllbare Sehnsucht nach Heimat – die Volkserzählung kennt einen zauberhaften Ort, der sich immer weiter entfernt, je näher man ihm zu kommen versucht. Auch Heimat bleibt in diesem Sinne unerreichbar. Man weiß, dass sie existiert, auch wenn man niemals wirklich dort gewesen ist. Heimat, so der Philosoph Ernst Bloch (Das Prinzip Hoffnung), ist „etwas, das allen in die Kindheit scheint, und worin noch niemand war“. In eine ferne Vergangenheit entrückt, bleibt die Heimat ein ewiges Suchbild, die Heimkehr eine endlose Suchbewegung. Aus diesem Grund entzünden sich an dem Thema der Heimat Phantasien – in der Literatur, im Film, im Leben. Das Bild der Heimat ist stets ein persönliches, nicht objektivierbares – so sehr es auch an geografische, politische oder historische Fakten gebunden sein mag. Die Kluft, die sich dabei nicht selten zwischen der vorgestellten und der realen, der vermissten und der erlebten Heimat auftut, macht die Auseinandersetzung mit ihr zu einer besonderen Herausforderung, der sich die Autoren des vorliegenden Buches stellen. Ausgangspunkt des Buches war eine Ringvorlesung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu dem Thema Heimat in Literatur und Film. (Umschlagtext, Quelle: Gardez! Verlag)Speziell mit der Reitz’schen HEIMAT beschäftigen sich die folgenden Beiträge: – Susanne Marshall: Schabbach. Die Heimat des Edgar Reitz (S. 43-62), – Carola Lentz: „Alles Wesentliche entzieht sich der Optik der Kamera – die Liebe, der Tod …“. Anlässlich der Premiere von Edgar Reitz‘ 26-stündigen Filmepos Die Zweite Heimat. Chronik einer Jugend (1992) in München (S. 63-74), – Thomas Koebner: „Woran wir glaubten“. Zu den drei Heimaten von Edgar Reitz (S. 75-80). Eine ausführlichere Rezension der drei Beiträge folgt. Eine Rezension des Bandes finden Sie hier. | Buchhandel 24,95 € |
Lexikon des Internationalen Films. Filmjahr 2004 hrsg. von der Zeitschrift „film-dienst“ und der Katholischen Filmkommission für Deutschland Marburg (Schüren) 2005, S. 43-48, ISBN 3894724005. darin: Marli Feldvoß: Die ganze Heimat. Überlegungen zur Heimat-Trilogie von Edgar Reitz Eine kompetent geschriebene und detailreiche Synopsis über die HEIMAT-Trilogie, die über die rein beschreibende Ebene hinaus sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den drei Teilen analysiert. Marli Feldvoß, studierte Germanistin, Romanistin und Filmwissenschaftlerin, ist seit beinahe zwanzig Jahren als Filmkritikerin und Autorin für Print, Radio und TV tätig. Neben ihrer ständigen Mitarbeit bei der Neuen Zürcher Zeitung, der Berliner Zeitung, epd Film, HR, SBF und DR hält sie Seminare und Vorträge zur Filmgeschichte an Filmhochschulen und Universitäten, etwa an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. | Buchhandel 19,90 € |
Gaby Allrath and Marion Gymnich (Hrsg.), Narrative Strategies in Television Series New York 2005, ISBN 978-1-349-54505-6 darin: Sandra Heinen und Stefan Deines, History and Biography. Die Zweite Heimat: Narrative Strategies to Represent the Past, pp. 191-210 | int. Buchhandel 85 $ |
Hunsrückverein e. V. (Hrsg.): Jahresheft 2003 mit Wanderplan Herrstein 2003 darin: Interview mit Prof. Edgar Reitz, S. 7-16 | |
Werner Barg: Erzählkino und Autorenfilm. Zur Theorie und Praxis filmischen Erzählens bei Alexander Kluge und Edgar Reitz München (Fink) 1996, ISBN 3770530012 Auf 502 S. gekürzte Fassung der gleichnamigen Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Eine sehr tiefgehende aber doch stets interessante Untersuchung, die sehr aufschlussreich in Bezug auf das Konzept filmischen Erzählens zweier wesentlicher Vertreter des „Neuen deutschen Films“ ist. | |
Edgar Reitz: Die Zukunft des Kinos im digitalen Zeitalter, in: Thomas Elsaesser, Jean-Francois Lyotard und Edgar Reitz: Der zweite Atem des Kinos, hrsg. von Andreas Rost, Frankfurt am Main (Verlag der Autoren) 1996, ISBN 388661168X, S. 115-157 Essay über den Wandel des Kinos vor dem Hintergrund des technischen Wandels und des Wandels der Sehgewohnheiten des Publikums, enthält Szenenfotos aus seinen frühen Kurzfilmen Kommunikation (1961) und Geschwindigkeit (1962). | |
Anton Kaes: From Hitler to Heimat. The Return of History as Film Camebridge MA (Harvard University Press) 1992, ISBN 0674324560, 288 S. Dieses Buch ist in weiten Teilen, insbesondere in Bezug auf das Kapitel über HEIMAT, eine ergänzte und überarbeitete Übersetzung des o. g. Buchs Deutschlandbilder (siehe weiter unten). | int. Buchhandel 18,50 $ |
Hans Kobialka: Woppenroth. Ein Grenzort mitten in der Welt hrsg. von der Ortsgemeinde Woppenroth, Argenthal, o. J., 471 S. Die äußerst interessant geschriebene und reich illustrierte Ortschronik von Woppenroth, dem Ort, der Wiege und Hauptschauplatz von HEIMAT war. Den Arbeiten von Edgar Reitz in und um Woppenroth ist ein eigenes Kapitel gewidmet: „Woppenroth – Das Filmdorf Schabbach“ (S. 445-466). Das Buch ist auf der Seite der VG Kirchberg zum kostenlosen Download verfügbar. | |
Hans Helmut Prinzler, Eric Rentschler (Hrsg.): Der alte Film war tot. 100 Texte zum westdeutschen Film 1962-1987 Frankfurt/Main (Verlag der Autoren) 2001, ISBN 3886612325; darin: Edgar Reitz: Der Traum von einem Haus des Deutschen Films (1982), S. 259-262, Die Kamera ist keine Uhr (1979), S. 305-309, Abschied von Alf Brustellin (1981), S. 418-422 Dieses Buch ist inhaltsgleich bereits 1988 unter dem Titel Augenzeugen – 100 Text deutscher Filmemacher erschienen, ISBN 2886610896 | |
Michael W. Schlicht, Siegfried Quandt (Hrsg.): Szenische Geschichtsdarstellung. Träume über Wissen? Gespräche mit Volker Braun, Margret Dietrich, Tankred Dorst, Michael Eberth, Eberhard Fechner, Ulrich Harbecke, Hansgünther Hemye, Wolfgang Menge, Edgar Reitz, Henning Rischbieter, Carl M. Weber, Andrzej Wirth Marburgh (Hitzeroth) 1989, ISBN 978-3925944871 darin: Gespräch mit Edgar Reitz, S. 89-105 | |
Manfred Kluge (Hrsg.): HEIMAT. Ein Lesebuch München (Heyne) 1989 darin: Edgar Reitz: Sichtbares und Unsichtbares (S. 8-13) | |
Anton Kaes: Deutschlandbilder. Die Wiederkehr der Geschichte als Film München (Edition Text & Kritik) 1987, ISBN 3883772607, PB, 267 S. Kapitel VI: Die Sehnsucht nach Identität. Alltagsgeschichte und Erinnerungsarbeit in Edgar Reitz‘ „Heimat“ Ausführliche Rezension von Joachim Schmitt-Sasse | Verlag, 18 € |
Walter Schobert und Horst Schäfer (Hrsg.): Fischer Film Almanach 1985. Filme, Festivals, Tendenzen Frankfurt/Main (Fischer Taschenbuch Verlag) 1985, ISBN 3596244560 darin: Horst Schäfer: Respekt vor den Dingen. Der lange Weg des Edgar Reitz, S. 239-254. Eine kompakte und aspektreiche Übersicht mit vielen Informationen zum Film, z. B. ein Rückblick über Edgar Reitz‘ Werdegang, Team und Sendetermine, Inhalte, einem Kommentar von Joachim von Mengershausen (Redakteur von HEIMAT beim WDR), Pressestimmen, Zuschauerzahlen etc. sowie einer Sammlung von Stimmen aus dem Hunsrück, zusammen gestellt von Wolfram Wagner (†), seinerzeit Leiter der Laienspielgruppe Kirchberg und Darsteller des Mäthes-Pat. | |
Robert Fischer und Joe Hembus: Der neue Deutsche Film 1960-1980 München (Cotadell Filmbücher bei Goldmann) 1981, ISBN 3442102111 darin: Mahlzeiten, S. 36-37 | |
Klaus Eder und Alexander Kluge: Ulmer Dramaturgien. Reibungsverluste. Stichwort: Bestandsaufnahme [Arbeitshefte Film 2/3]. Mit Beiträgen von Günther Hörmann, Reinhard Kahn, Michael Leiner, Maximiliane Mainka, Wilfried Reinke, Edgar Reitz und Peter Schubert München/Wien (Hanser Verlag) 1980, ISBN 3446130098 Ein Buch, dessen Lektüre einen informativen Einblick in die Grundsätze und Ziele der Vertreter des „Jungen Deutschen Films“ gibt. | |
Karl Markus Michel und Harald Wieser (Jg.): Kursbuch 41: Alltag Berlin 1975, 192 S. darin: Alexander Kluge und Edgar Reitz: In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod, S. 41-85 (Zum Inhalt, Textliste des Films, Was fangen Zuschauer mit so einem Film an?, Unser Untersuchungsinteresse am Beispiel von Szenen, die nicht in den Film aufgenommen werden konnten) | |
Walter Höllerer (Hrsg.): Die Rolle des Worts im Film in der Reihe Sprache im technischen Zeitalter, Sonderheft Nr. 13/1965. Stuttgart 1965, 98 S. darin: Edgar Reitz, Alexander Kluge und Wilfried Reinke: Wort und Film, S. 1015-1029 | |
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