Informationen rund um die HEIMAT-Trilogie von Edgar Reitz

Lichter Filmfest: Jurypreis der Evangelischen Filmarbeit für Filmstunde_23

Beim am Sonntag zu Ende gegangenen Lichter Filmfest Frankfurt International wurde Filmstunde_23 mit dem Jurypreis der Evangelischen Filmarbeit ausgezeichnet.

Hintergrund:

„Seit über 70 Jahren zeichnet die Jury der Evangelischen Filmarbeit jeden Monat einen aktuellen Kinofilm als „Film des Monats“ aus — und seit letztem Jahr auch bei LICHTER. Die Jury der Evangelischen Filmarbeit verleiht auf dem 17. LICHTER Filmfest Frankfurt International zum zweiten Mal den Lila LICHTER Bembel an einen regionalen oder internationalen Langfilm aus dem diesjährigen LICHTER Programm. 
Überreicht wird der lila Bembel und das Preisgeld in Höhe von 1.000€ bei der Preisverleihung am 21. April.“ 1

Hier die Begründung des Jury:

„Selten gelingt es einem Film, der in eine Zeit eintaucht, als Amateurfilme noch mit Super-8-Kamera auf Zelluloid gedreht wurden, so viel Faszination für die Praxis des Filmemachens zu wecken in ihrer die ästhetische Urteilskraft schärfenden und soziale Bindungskraft erzeugenden Wirkung.
Filmemacher Edgar Reitz unterrichtete Film 1968 in einer Mädchenklasse eines Münchner Gymnasiums und dokumentierte diesen Prozess und die Freude der Schülerinnen am Filmemachen. Reitz und Jörg Adolph montierten in Filmstunde_23 Archivmaterial von damals mit heutigen Aufnahmen, in denen die damaligen Schülerinnen erzählen, wie sehr sie das Projekt sowohl emotional als auch in der gelernten Expertise bis heute prägt. Der Unterricht förderte die Selbstständigkeit der damals etwa 13jährigen Mächen, ihre Fähigkeit, sich mit anderen Perspektiven zu beschäftigen, gemeinschaftlich zu einem Ergebnis zu kommen und darüber hinaus eine kritische Auseinandersetzung mit Bildsprache und Filmästhetik. Mit seinem Projekt wollte Edgar Reitz die gesellschaftliche und kulturelle Relevanz sichtbar machen, Film als Unterrichtsfach im schulischen Kanon zu integrieren. Mit seinem bildungspolitischen Anliegen ist er damals gescheitert, auch 2024 ist Film kein verbindliches Schulfach. Die große Leidenschaft des Autorenfilmers Edgar Reitz für das Kino springt auf die Zuschauer über, ganz im Sinne seines Vorbilds Peter Barlatsch, Films sei ‚die wichtigste Revolution menschlicher Bildung‘. Edgar Reitz hatte schon damals eine klare Botschaft und politische Zielsetzung.“

Auf youtube können Sie ein Video von der Ehrung sehen.

Danke für den Hinweis auf diese Ehrung an Christiane Schleindl.

© Philipp Goldberg, Lichter Filmfest
Fußnoten
  1. https://lichter-filmfest.de/festival/wettbewerbskategorien []