Günter Rohrbach, einer der wichtigsten und mit Edgar Reitz und seinem Werk verbundenen Filmproduzenten in Deutschland ist gestern 90 Jahre alt geworden.
Rohrbach leitete in den 1970er Jahren das wdr-Fernsehspiel und arbeitete damals auch intensiv mit Regisseuren des Neuen deutschen Films zusammen, z. B. Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder und Edgar Reitz, dessen Film „Stunde Null“ 1977 von Rohrbach produziert wurde. Ab 1979 war er als Geschäftsführer der Bavaria Film für die Entstehung von z. B. Fassbinders Berlin Alexanderplatz, Das Boot (W. Petersen), Schtonk! (H. Dietl) oder Stalingrad (J. Vilsmaier) verantwortlich. Seit 1994 arbeitet Rohrbach als freier Produzent für Kino- und Fernsehfilme, wobei er sich auch als Mentor und Schirmherr für Reitz’s Die andere Heimat einsetzte. Von 2003 bis 2010 leitete er gemeinsam mit Senta Berger als erster Präsident die Deutsche Filmakademie. Er hat außerdem als Honorarprofessor an der Hochschule für Fernsehen und Film München gelehrt. 2011 initiierte seine Geburtsstadt Neunkirchen (Saar) mit ihm den Günter Rohrbach Filmpreis.
Günter Rohrbach wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet, beispielsweise 1994 mit dem Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises, mehrfach mit der Goldenen Kamera, z. B. bereits 1970 für innovatives Fernsehspielprogramm, und den Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München 2017.
Einen ausführlichen Überblick über Günter Rohrbachs Lebenswerk finden Sie auf wikipedia. Einen schönen Artikel über Rohrbachs Werdegang hat die Welt anlässlich seines 80. Geburtstages vor 10 Jahren veröffentlicht. In der Mediathek des wdr finden sie ein einstündiges biographisches Interview mit Rohrbach aus dem Jahr 2017.