Die Deutsche Film und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden hat Anna Hepps Porträt des Filmemachers Edgar Reitz, das kürzlich auf der Biennale in Venedig erstmals öffentlich vorgeführt wurde, mit dem Prädikat „wertvoll“ ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es:
„800 MAL EINSAM ist nicht nur ein Porträt über Edgar Reitz, eine Dokumentation. Vielmehr ist es ein filmisches Essay, ein Experiment. Anna Hepp zeigt deutlich, wie sehr sie Edgar Reitz verehrt und wie wichtig ihr die Beziehung zu ihm ist. In vielen Szenen sitzt sie neben ihm, beobachtend, fragend, kommentierend. Und Edgar Reitz öffnet sich erstaunlich freimütig und man kommt ihm sehr nahe. Er spricht über das Filmemachen und was es bedeutet, Künstler zu sein. Er spricht über 50 Jahre Arbeit für seine Filme, bei denen letzten Endes nur drei Jahre wirklich Filmen bedeutete. Film ist nicht nur Abbild der Wahrheit, sondern auch des Augenblicks. Das Leben ist aber durch die Endlichkeit bestimmt und ein Verweilen unerfüllbar, so spricht er. Mit der HEIMAT geht er auch in seine eigene Herkunft, vielleicht seinem Sehnsuchtsort, so wie das Kino auch ein Sehnsuchtsort zu sein vermag. Er sagt, dass er aus dem Privaten, dem Persönlichen seine Kreativität schöpft. Erstaunlich die Offenheit der jungen Filmemacherin gegenüber, der er Vorbild sein kann und Motivation gibt.
Szenische Aufbereitung, Kameraführung und Montage gehen über die sonst übliche Form eines Porträts hinaus. Ausschnitte aus dem Werk von Edgar Reitz sind spärlich und Anna Hepp geht auch damit spielerisch um. Sie überspitzt, sie verfremdet und sie versucht, die vom Meister geforderte Freiheit und das Loslassen von Klischees experimentell bildlich und in der Montage umzusetzen.“
(Die vollständige Begründung finden Sie hier.)
Auf der Seite der FBW ist als Kinostarttermin der 5.3.2020 angegeben.