Informationen rund um die HEIMAT-Trilogie von Edgar Reitz

Eröffnung des Kino HEIMAT in Morbach, 11.-13.1.2019

KINO HEIMAT feierlich eröffnet

Das CAFÉ HEIMAT ist um eine Attraktion reicher: Am Freitag wurde das KINO HEIMAT eröffnet, exakt an der Stelle, wo einst Edgar Reitz in der Garage seines Elternhauses seine ersten eigenen cineastischen Gehversuche machte. „Eine leere Garage neben dem Elternhaus, eine Wäscheleine, ein Bettlaken und ein von den Eltern geschenkter Projektor waren die Zutaten“ seiner ersten Filmvorführungen, so Ilse Rosenschild im Trierischen Volksfreund (12./13.1., S. 11). Der besagte Projektor ist übrigens in der ständigen Ausstellung zu Edgar Reitz und seinen Filmen in den Obergeschossen des Hauses in der Biergasse 5 zu finden.

Vor 120 geladenen Gästen betonte Edgar Reitz: „Für mich geht heute ein Traum in Erfüllung.“ Dem aufmerksamen Publikum wurde neben kulinarischen Köstlichkeiten das ganze Wochenende über ein buntes Filmprogramm geboten. Filme von Edgar Reitz (Die Reise nach Wien, Die andere Heimat und Hermännchen) waren im Abendprogramm zu finden.

Am Samstagmorgen zeigte Edgar Reitz zunächst eigene Kurzfilme: Seine Erstlingswerke Yucatan und Baumwolle, Kommunikation und Geschwindigkeit mit der bereits in Nürnberg vorgestellten neuen Musik von Richard Rijnvos, außerdem Susanne tanzt – auf besonderen Wunsch seiner Tochter Susanne, die für das Wochenende mit Ihrem Mann Daniel Smith, dem Juan aus der Zweiten Heimat, aus Amsterdam nach Morbach gekommen war und Gesellschaft und Programm sichtlich genoss.

Am Nachmittag zeigten Edgar Reitz und Salome Kammer noch einige sehr sehenswerte selbst ausgewählte Kurzfilme internationaler Regisseure, etwa Dissonance und Delivery von Till Nowak und The Operator von Caroline Bartleet. Ein besonderes Highlight waren die zwei Kurzfilme des anwesenden aus Morbach stammenden Regisseurs Achim Wendel, nämlich London liegt am Nordpool und Pizza Amore. London liegt am Nordpol wurde am Sonntagnachmittag im Beisein von Hauptdarsteller Lukas Krämer noch zwei mal gezeigt, das Publikumsinteresse daran war riesig.

Im alltäglichen Betrieb können Besucher des CAFÉ HEIMAT von der Speisekarte nicht nur Speisen und Getränke wählen, sondern auch beim Verzehr einen selbst gewählten Kurzfilm anschauen.
Außerdem werden im Kino HEIMAT auch immer wieder Langfilme gezeigt, teils ausgerichtet auf verschiedene Zielgruppen: Kinder, Jugendliche, Senioren und Ladies kommen so auf Ihre Kosten, aber immer wieder auch Filme für Jedermann, z. B. aktuelle Werke wie Bohemian Rhapsody.

Zudem gibt es eine Reihe mit Filmen von Edgar Reitz, sowie die Reihe „Lieblingsfilme von Edgar Reitz“. Die Termine dieser beiden Reihe werden Sie ab sofort stets aktuell rechts oben auf der Startseite von heimat123.de finden. Bei der Eröffnung der Lieblingsfilm-Reihe betonte Edgar Reitz am Sonntagmorgen, dass seine besondere Liebe dem Genre des Autorenfilms gelte, das in der öffentlichen Wahrnehmung leider viel zu wenig Beachtung finde, bei Anbietern wie Netflix, die Reitz grundsätzlich befürwortet, beispielsweise nicht als eigene Kategorie, sondern nur versteckt erscheine.

Was macht einen Film zu einem Lieblingsfilm von Edgar Reitz? Reitz verwies zunächst auf technische oder inhaltliche Parallelen zu seiner eigenen Art Filme zu machen, verdeutlichte aber, dass dies nur oberflächliche Kriterien seien. „Viel wichtiger ist mir, dass ich das Gefühl gewinne, ein Regisseur hat eine eigene Sprache, nimmt mich durch den Film mit in seine Welt.“, so Edgar Reitz. Er möchte mit seiner Filmauswahl den Menschen in der Region einen Zugang zum anspruchsvollen Film, fernab von Kommerzialität und Effekthascherei verschaffen. Der erste gezeigte Film war Paterson von Jim Jarmusch.
Das Kino hat 30 Plätze und ist mit modernster Projektions- und Soundtechnik ausgestattet. Interessierte mit weiterer Anreise sollten Tickets für ihren Wunschfilm reservieren.

Es war wieder einmal ein beeindruckendes, inspirierendes und heimeliges Wochenende im Kreise wundervoller Menschen. Begünstigt dadurch, dass der Rahmen stimmte. Doris Beyer, Petra Mettler und ihr Team vom CAFÉ HEIMAT leisteten eine tolle Arbeit, lasen ihren Gästen jeden Wunsch von den Lippen ab und kümmerten sich engagiert um jeden einzelnen. Bürgermeister Andreas Hackethal und sein Mitarbeiter Ralf Becker, die engagiert an der Entstehung des Kinos und Gestaltung des Filmangebots mitgearbeitet haben, waren fast ständig präsent und interessierten sich sehr für die Stimmung und Eindrücke des Publikums. Eine hervorragende, vorbildliche Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Morbach und den Betreibern des Kinos und Cafés HEIMAT, die Hoffnung macht, dass sich dieses einzigartige Angebot etablieren und viele Menschen begeistern kann. Zumal mit Edgar Reitz ein ebenso zugkräftiger wie kompetenter Partner zur Seite steht, der durch seine Erzählungen und Filmauswahl die Menschen für das Qualitätskino zu begeistern weiß.

Presseberichte und Reportagen

Bericht von Ilse Rosenschild im TV, 12./13.1.19
Bericht des SWR, 11.1.19
Hörfunkreportage von Anke Petermann auf Deutschlandfunk Kultur, 13.1.19
Bericht im Wochenspiegel Hunsrück, 15.1.19

Filmbericht über die Kinoeröffnung von Claus Schubert

Website des CAFÉ und KINO HEIMAT in Morbach

Bildimpressionen vom Wochenende von Günter Endres