Informationen rund um die HEIMAT-Trilogie von Edgar Reitz

Edgar Reitz‘ Erinnerungen erscheinen heute [Rezension]

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Heute wird unter dem Titel Filmzeit, Lebenszeit. Erinnerungen die Autobiographie von Edgar Reitz veröffentlicht. Das Buch erscheint als gedruckte Hardcover Ausgabe unter ISBN 978-3-7371-0159-2 (30 €) und als e-Book (ISBN 978-3-644-01417-6, 24.99 €) im Rowohlt Verlag Berlin.1

Bereits die sehr persönlichen, berührenden Worte, in denen Edgar Reitz einleitend den frühmorgendlichen Impuls beschreibt, der ihn mit dem Schreiben seiner Autobiographie beginnen lies, öffnen dem Leser einen sich intim anfühlenden Raum. Es wird spürbar, hier geht es nicht um auslassen, beschönigen oder verklären – zumal Edgar Reitz nichts fremder ist als Selbstdarstellung.2 Ganz anders: Erzählen sei für ihn nun ein „Mittel gegen die Angst“. Denn „im Erzählen bringen wir unsere Erinnerungen in Sicherheit.“3

Die wichtigen Filmthemen, das sind nicht die Themen die man sucht, es sind auch nicht die Themen die man sich aus den Fingern saugt, es ist das Leben, das man selbst lebt.

Das Elternhaus von Edgar Reitz in der Morbacher Biergasse (Bild von 1998), heute das Café und Kino HEIMAT

… hat Edgar Reitz in der Euphorie der Welturaufführung von HEIMAT beim Filmfest München am 1. Juli 1984 in das Mikrophon des Bayerischen Fernsehens gesprochen.4 Er betrachtet Filmzeit und Lebenszeit nicht als additive, voneinander isolierte Bereiche im Sinne von Privatheit und Beruf, sondern zeigt an vielen Stellen, wie sehr sein Leben eine teils intensive Verschmelzung dieser beiden darstellt. Nicht „Kunst oder Leben“ also, wie er die letzte Episode der Zweiten Heimat überschrieben hat, sondern Kunst als Ort der Zuflucht vor dem inneren Zerreißen: In der Kunst wird „der ganze Köper zum Ich“. „Das ist ein gewaltiger Schritt in die Freiheit des Körpers“5 und somit in das Leben.

Besonders wenn Edgar Reitz von seiner Kindheit und Jugend erzählt, kommt uns vieles bekannt vor und lässt die zugehörigen Filmszenen oder Charaktere gleich unweigerlich vor dem inneren Auge erscheinen.6 Wir kennen all dies in poetischen Bildern – und wir kennen es doch nicht, weil es hier nun in ein einziges, völlig anderes und zudem reales Leben eingebettet ist: In das Leben eines Jungen, der am Ende von zwölf Jahren Nationalsozialismus und Krieg zwölf Jahre alt war, der in seiner Kindheit und Jugend oftmals (teils lebensbedrohlich) krank war und lange Phasen in einsamen Krankenbetten verbrachte,7 der Entbehrungen und Nöte erlitten hat, unter Ängsten und Albträumen litt, in luziden Träumen das Fliegen lernte und sich je mehr er sich zur Kunst hingezogen umso weniger verstanden fühlte, bis er schließlich mit seiner Familie brach: „Alle Fasern meiner Seele wollten ausbrechen“.8 „Dreh‘ dich nicht um!“, hat ihm sein Deutschlehrer und Förderer Karl Windhäuser nachgerufen.9 Vom Ausreißen der Wurzeln heißt dementsprechend der erste Teil des Buches – ein Prozess, den er die Figur des Hermann Simon teils völlig identisch erleben lässt und so für uns umso anschaulicher erfahrbar macht.10

Bekanntermaßen beherzigte Edgar Reitz den an seine Abiturrede (in der er die Sage von Orpheus, der Euridike über den Styx führt, heranzog) angelehnten Appell Windhäusers nur befristet. Bereits 1972 kehrte er für Die Reise nach Wien in den Hunsrück zurück, um eine Episode aus dem Leben seiner Mutter fiktiv weiterzuspinnen. In diesem Zusammenhang erinnert er sich an ein berührendes Erlebnis mit Romy Schneider, die er für eine der Hauptrollen zu gewinnen versuchte, die aber das Hindernis einer gleichwertigen Frauenrolle neben sich nicht überwinden konnte. Das endgültige „sich Umdrehen“ erfolgte dann Ende der 1970er Jahre mit den Vorarbeiten zu HEIMAT und eröffnete eine Phase, die Reitz an anderer Stelle augenzwinkernd mit den Worten, dass „man in ein Hunsrückdorf geht und 30 bis 40 Jahre lang jeden Stein herumdreht und meint, dort sei die Welt“11 beschreibt.

Im Erzählen gerät Edgar Reitz immer wieder ins Reflektieren über das Erinnern. So auch wenn er von seiner ersten Zeit in der „Parallelwelt“ München erzählt und dabei oftmals eingestehen muss, dass seine Erinnerungen an manchen Stellen so sehr von den Bildern der Zweiten Heimat überlagert werden, dass er nicht mehr vermag, Realität und Fiktion voneinander zu unterscheiden – seiner ersten Frau Gertraud geht es, wie er im Gespräch mit dem Spiegel berichtet, bezogen auf ihre damalige Hochzeit übrigens ebenso.

Edgar Reitz bei den Dreharbeiten zu Die Reise nach Wien

Edgar Reitz gelingt mit seiner Autobiographie auch eine überzeugende Antwort auf die (m. E. bisher lediglich fragmentarisch geklärte) Frage, wie aus dem Hunsrücker Kriegskind und Uhrmachersohn einer der größten Filmschaffenden unserer Zeit werden konnte – weniger anhand der Darstellung der zumeist bereits bekannten Begegnungen und Stationen an sich, sondern vielmehr der Übergänge und Zusammenhänge sowie seine Lebensphasen prägenden Impulse und umspannenden Netzwerke. Trotz der Besonderheit seiner Vita gibt er sich bescheiden und völlig frei von Pathos, stattdessen bringt er mehrfach auf ehrliche und demütige Weise tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck. Seine Geschichte ist eine Geschichte von glücklichen Fügungen und Begegnungen (Windhäuser, Kutscher, Cocteau, Arnold (Arri), G’schrey, Zielke, Riedl, der Bayer-Konzern, Mauch, Mainka, Handwerk, von Mengershausen, Eichinger, Roll, … ), die allerdings nicht so geschehen wären, wenn er nicht offen für all das gewesen wäre, was das Leben ihm schenkte, und nicht gleichzeitig ein ungeheures technisches und ästhetisches Talent sowie einen äußerst wachen Geist mitgebracht hätte, mit dem er offensiv und mutig immer wieder potenzielle Unterstützer überzeugen und neue Wege einschlagen konnte – im Sinne der Kunst, und vereinzelt auch gegen alle Regeln der Vernunft. Er selbst zeigt sich manchmal überrascht über seinen Mut und seine Entschlossenheit sowie über seine Fähigkeit zum Multitasking „aus einem fast manischen Tatendrang heraus“.12

Für die Liebhaber des Werks von Edgar Reitz offenbaren sich immer wieder interessante, bisher eher unbekannte Details seines Lebens und seiner Arbeit. Auch wenig besprochene Projekte wie z. B. den Unterricht zum Thema Film am Münchener Luisengymnasium, aus dem der Film Filmstunde hervorging, beschreibt er ausführlich. Somit wird das Buch auch in sachlicher Hinsicht zu einer erhellenden und kurzweiligen Fundgrube.

Willy Zielke

Besonders beeindruckend und gleichzeitig ein sehr wichtiger Aspekt seiner Entwicklung ist die Episode um Willy Zielke, für den Reitz Ende der 1950er Jahre bei der Münchener GBF (Gesellschaft für Bildende Filme) als Assistent arbeitete. Aufgrund der Umdeutung in HEIMAT und Die zweite Heimat, wo ein gewisser Herr Zielke als konservativer kinematographischer Zuchtmeister auftaucht, der vor allem nicht offen für Neues ist, erschien – wieder eine Stelle, an der die Unterscheidung von Fiktion und Wirklichkeit angeraten ist – diese Figur in einem anderem Licht. Zielke, der als Kameramann maßgeblich an den Olympia-Filmen von Leni Riefenstahl mitgearbeitet hatte und dies aufgrund ihres Geltungsbedürfnisses teuer bezahlte,13 war stattdessen ein zwar technisch pedantischer aber sehr experimentierfreudiger und kreativ äußerst innovativer Kameramann, dem Reitz unter der schlichten Überschrift „Zielke“ ein ganzes Kapitel widmet, an dessen Ende er ihn zu seinem „eigentliche[n] Lehrmeister“14 erklärt.

Selbst in der sachlichen Fülle und Stringenz seiner Erzählungen gelingt es Edgar Reitz immer wieder, auf wundervoll schnörkellose und authentische Weise seine Emotionen zu beschreiben und so das Erlebte in der Tiefe nachfühlbar zu machen. Er öffnet mit diesem Buch eine neue Dimension der Selbstoffenbarung, indem er auch über sein Liebes- und Eheleben berichtet, oftmals in liebevoller Begeisterung und mit viel Empathie insbesondere für die einstigen Partnerinnen. Ebenso lässt er persönliche Krisen, egal ob beruflicher oder privater Natur, nicht aus, um aber auch immer wieder darzulegen, wie er sich aus eigener Kraft wieder aufraffen und zum Weitermachen motivieren konnte, selbst nach Tiefschlägen wie dem Verriss des Schneiders von Ulm oder dem Tag, an dem sich gleich zwei Frauen von ihm trennten. Er nimmt überdies in berührender Weise Abschied von liebgewonnenen Wegbegleitern wie Alf Brustellin, Franz Bauer und Gernot Roll. Und so ist das Buch – im wahrsten Sinne – geprägt von reiner Menschlickeit, die auch daran deutlich wird, dass Reitz es vermeidet, zu werten und zu vergleichen. Er hat seinen Frieden gefunden.

An vielen Stellen des Buches wird sein großes Vertrauen in das Leben und ein untrüglicher Optimismus, verbunden mit einer beispielhaften Vitalität deutlich, ebenso ein hochsensibles Wahrnehmen und Körperempfinden samt eines tiefen Verständnisses der menschlichen Seele. Er bekräftigt seinen Glauben an das Schicksal und daran, dass es keine Zufälle gibt. Gerade, als ich darüber nachdachte, ob ich ihn daher (ohne seinen Widerspruch zu provozieren und unsicher, ob wir den Begriff auf gleiche Weise verstehen) als spirituellen Menschen bezeichnen könne, liefert er selbst eine indirekte Antwort, indem er von einem „spirituellen Erlebnis“15 erzählt. Man spürt seinen wachen Geist immer dann, wenn Edgar Reitz ins Philosophieren über das Leben gerät, etwa wenn er am Anfang von Teil 2 der Frage nachgeht, „Wie das Ich entsteht“, oder im abschließenden Kapitel in Gedenken an Hinderk M. Emrich „Über das Vergessen“ reflektiert.

Arbeitsfoto von den Dreharbeiten zu Edgar Reitz‘ Beitrag Der Grenzposten zum Omnibusfilm Deutschland im Herbst mit Vadim Glowna. Als Requisite: Edgar Reitz‘ Citroën DS 21, die Göttin, der ein ganzes Kapitel gewidmet ist.

Eigentlich wollte Edgar Reitz, wie er im Gespräch mit dem Spiegel gesteht, in diesem Buch gar keine Bilder haben („Ich habe sehr dagegen gekämpft (…). Die Bilder sollen im Kopf entstehen.“), schließlich sind es doch 3 Tafelteile auf 24 Seiten geworden. Bilder, die bei weitem nicht nur ihn selbst zeigen, wenngleich die Portraits von Jim Rakete und Herlinde Koelbl natürlich nicht fehlen dürfen. Das Bild, das mich am meisten angesprochen hat, entstand 2014 beim kleinen Filmfestival im Französischen Pessac, wo er und Salome Die andere Heimat vorstellten und Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta trafen. Der „alte Neue Deutsche Film als lebenslange Freundschaft“16 und Geschichte sich immer wieder schließender Kreise. Und ein historisches Bild von 1977 mit ihm, Alexander Kluge und Rainer Werner Fassbinder im Kontext des Omnisbusfilmes Deutschland im Herbst.

Ein wundervolles Buch eines sehr besonderen Menschen, dessen facettenreiches Leben unbedingt erzählt gehört. Die Lebenserfahrungen von Edgar Reitz erlauben es, gleichzeitig mit seinem persönlichen Weg auch in die politisch-gesellschaftliche Geschichte und mehr noch die Filmgeschichte seiner Zeit einzutauchen. Einer Zeit, die insbesondere von radikalen gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen („Man atmete die revolutionären Träume geradezu mit der Luft.“17 ) und durch eine immer rasanter werdende technische und ästhetische Entwicklung gerade in seinem Metier, der Filmkunst, gekennzeichnet ist; Reitz musste sich unter den sich verändernden Umständen immer wieder neu erfinden. Insofern ist das Buch auch ein (film)geschichtliches Zeitdokument einer Entwicklung und eines Lebens, das in dieser Form aufgrund der inzwischen völlig veränderten Rahmenbedingungen niemals mehr in dieser Weise gelebt werden kann. Etwas, das ihn mit dem fast 10 Jahre jüngeren Werner Herzog, der vor einigen Wochen ebenfalls seine Autobiographie veröffentlichte, vereint.

Es mag uns nachdenklich stimmen, wenn Edgar Reitz, der Visionär des Kinos und der Filmkunst, mehrfach eine Endzeitstimmung andeutet.18 Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen ist dem nicht ernsthaft etwas entgegenzusetzen. Aber ist nicht jegliches Ende lediglich ein Platzmachen für etwas Neues? Und ist nicht er selbst ein Vorbild hinsichtlich einer großen und unvoreingenommenen Offenheit für Veränderungen? Er war beispielsweise einer der ersten deutschen Filmemacher, der sich mit der Digitaltechnik befasst hat. Auch wenn seine Dokumentation Die Nacht der Regisseure aus heutiger Sicht technisch überholt erscheinen mag, für die Zeit ihrer Entstehung vor 25 Jahren war er mit seiner Idee, die Regisseure und Regisseurinnen digital (anstatt leibhaftig, was organisatorisch unmöglich gewesen wäre) in einem Kinosaal zu versammeln, samt ihrer Umsetzung hochgradig innovativ. Gleichzeitig ist er stets misstrauisch gegenüber der digitalen Technik geblieben, zu sehr haben Erlebnisse wie z. B. das Verschwinden der gesamten Aufnahmen des ersten Drehtages von Die andere Heimat im digitalen Nirvana ihn in dieser Haltung bestärkt.

Die Nacht der Regisseure: „Zu keinem anderen Zeitpunkt und an keinem anderen Ort der Welt waren sie je so vereint. Nur das Filmbild konnte das zuwege bringen.“, kommentiert Henry Arnold aus dem off.

Die Premieren und Kinoaufführungen der Zweiten Heimat bezeichnet Edgar Reitz als „die glücklichsten und bewegendsten Momente in [s]einem ganzen Leben“.19 In wenigen Tagen erfährt Die Zweite Heimat in München, 30 Jahre nach ihrer Uraufführung im Prinzregententheater, eine Wiedergeburt im neuen Gewand der digital restaurierten Fassung. In diesem Rahmen wird Edgar Reitz auch erstmals persönlich seine Erinnerungen vorstellen.

Lieber Edgar Reitz, möge diese Veranstaltung Ihnen ein ähnliches Hochgefühl schenken wie die damaligen Tage.

Die Erinnerungen sind in Sicherheit. Die Angst darf weichen.

Danke, dass wir alle daran teilhaben dürfen.

© Thomas Hönemann, www.heimat123.de, 13.9.2022


Herzlichen Dank an den Rowohlt-Verlag Berlin für die frühzeitige Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Termine

Edgar Reitz wird seine Erinnerungen im Rahmen verschiedener Veranstaltungen persönlich vorstellen, beispielweise im Festprogramm des Literaturhauses München im Rahmen des Literaturfest München und auf der Frankfurter Buchmesse am 21.10., diese Veranstaltung wird ab 20 Uhr live vom Hessischen Rundfunk übertragen.

Einen Rückblick auf alle Termine von Lesungen und Buchvorstellungen finden Sie hier, zum Teil ergänzt um Links zu Radiomitschnitten.

Anlässlich des Erscheinens der Autobiographie haben unter anderem der Saarländische Rundfunk und der Südwestfunk (in Person von Sabine Mahr, die über Reitz seit den 1970er Jahren berichtet), mit Edgar Reitz gesprochen. Ein sehr ausführliches Interview ist bereits am vergangenen Samstag (10.9.) im Spiegel erschienen.

Ankündigungstext des Verlages

Edgar Reitz hat den deutschen Autorenfilm mitbegründet, mit seiner « Heimat »-Trilogie Filmgeschichte geschrieben. So wie er dort eindrucksvoll das persönlich Erlebte mit den Zeitläufen verband, tut er es auch hier – in seiner Autobiographie. Reitz erzählt von seiner Kindheit in den dreißiger Jahren, einer Jugend im Krieg, der Nachkriegszeit, dem jungen Mann, den es in die Ferne zieht, seinen Studienjahren in München, wo sich ihm eine neue Welt der Kultur eröffnet, und schließlich von der Filmkunst: Mit den Unterzeichnern des Oberhausener Manifests verbreitet er den Slogan « Papas Kino ist tot! », die Geburtsstunde des Neuen Deutschen Films; er begegnet Literaten wie Günter Eich, internationalen Filmgrößen wie Romy Schneider, Bernardo Bertolucci oder Luis Buñuel, arbeitet mit Schauspielerinnen und Schauspielern wie Hannelore Elsner und Mario Adorf, Regisseuren wie Alexander Kluge und Werner Herzog.

Reitz ist ein großer Chronist deutscher Sehnsucht und Geschichte, zugleich ein feinfühliger Erzähler, der uns von der Vorkriegszeit über die Wiedervereinigung bis in die Gegenwart führt. Immer wieder kreist er um die Frage, was es bedeutet, eine Heimat zu haben und sich von ihr loszumachen, aufzubrechen oder zurückzukehren – und trifft damit ins Herz unserer Zeit. Ein besonderes Dokument des Lebens wie eines ganzen Jahrhunderts, kraftvoll erzählt und berührend, beeindruckend in seiner Farbigkeit.
Ein großes Erinnerungswerk und zugleich hochaktuell.20


Abbildungsnachweis

  • Buchcover © Rowohlt Verlag
  • Elternhaus von Edgar Reitz (1998) © Thomas Hönemann
  • Karl Windhäuser in den Geschichten aus den Hunsrückdörfern © ERFilm
  • E. R. bei den Dreharbeiten zu Die Reise nach Wien: Entnommen einer Dokumentation des SWR © SWR
  • Porträt Willy Zielke: Sammlung Dieter Hinrichs
  • Arbeitsfoto Deutschland im Herbst © Studiocanal
  • Szenenbild aus Die Nacht der Regisseure © ERFilm
Fußnoten
  1. heimat123.de empfiehlt buch7.de, den sozialen Buchhandel. []
  2. In 800 mal einsam sagt er: „Es gibt ja Künstler, die große Selbstdarsteller sind. Zu denen gehöre ich nicht. Für mich ist immer das Werk an der ersten Stelle. []
  3. S. 20 []
  4. Der Ausschnitt ist in der Ausstellung des Café HEIMAT in Morbach zu sehen. []
  5. S. 102 []
  6. Das Haus der Großeltern in Hundheim mit der Schmiede, Ausflüge zum Picknick an der Baldenau mit dem Auto, Besuch bei der Verwandtschaft in Bochum, Kinovorstellungen in der Garage, Gruppenfotos vor der Haustür, die Plattenkamera seines Vaters, ein Heiratsantrag unter der Standuhr, Nachwuchssorgen in der Schmiede, ein friedlicher Tod im Mittagsschlaf, das Abendgebet mit den 14 Engelein, ein abgeschossener britischer Bomber auf dem Feld vor dem Dorf, die Lieder von Zarah Leander, Lotti und ihr Flirt mit den amerikanischen Soldaten, die Sportstunde der Philosophen, Besuche auf der Bettritze von Lotti und Klärchen, die erste große heimliche (11 Jahre ältere) Liebe, der Bruch mit dem Elternhaus, die Namen seiner Verwandten, die in den Filmen, meist anders zusammengesetzt, wieder auftauchen, oder auch die Ehrung eines Ritterkreuzträgers, die mündliche Reifeprüfung in Religion und das Margotchen mit dem verwachsenen Fuß … []
  7. Auch der Ausspruch der Großmutter „der guckt in die andere Welt. Passt auf, dass er mal nicht früh sterben tut“ (S. 29) und „nun bin ich sechs Jahre alt und muss schon sterben“ (S. 32, bei gleichzeitigem Befall mit Diphterie und Keuchhusten) sind Originalzitate aus dem Leben von Edgar Reitz. []
  8. S. 85 []
  9. S. 96 []
  10. Auch der Brief, den Hermann nach dem endgültigen Abschied von Klärchen im Auto vor dem Bahnhofsportal von Boppard liest, ist „ein wörtliches Zitat aus meinem Leben“. (S. 91) []
  11. Beat Presser: Aufbruch ins Jetzt. Der Neue Deutsche Film im Gespräch, Leipzig (Zweitausendeins) 2021, S. 246 []
  12. S. 475 []
  13. Das Handelsblatt berichtet 2021 von den Studien der Autorin und Dokumentarfilmerin Nina Gladitz, auch eine arte-Dokumentation von 2020 gibt Aufschluss. Das Münchner Stadtmuseum hat Zielke 2021 eine Retrospektive gewidmet. Sein Film Das Stahltier (1934) ist auf youtube zu sehen und vermittelt einen guten Eindruck von seinem Einfluss auf Edgar Reitz. []
  14. S. 163 []
  15. S. 503 []
  16. S. 480 []
  17. S. 297 []
  18. Er schreibt vom „Ende der Moderne“ und ebenso über die „Fernsehdämmerung“ und das Ende des Kinos. []
  19. S. 515 []
  20. https://www.rowohlt.de/buch/edgar-reitz-filmzeit-lebenszeit-9783737101592 []