Am 16.2. zeigt arte die Eigenproduktion „Die Nouvelle Vague – eine Außenseiterbande“ (F 2021, Regie Florence Platarets), die Ende der 1950er Jahre zum erklärten Vorbild der jungen deutschen Filmemacher, unter ihnen Edgar Reitz und Alexander Kluge, wurde und erheblichen Einfluss auf die Entstehung des Neuen Deutschen Films bzw. Oberhausener Manifests 1962 hatte.
Die Dokumentation ist bereits jetzt und bis 23.4. in der arte-Mediathek zu sehen.
Zum Inhalt schreibt der Sender:
„Ende der 50er Jahre entstand in Frankreich eine neue Stilrichtung im Kino, die sich gegen eine konventionelle Bildsprache und Dramaturgie wandte. Zur „Nouvelle Vague“ gehörten Regisseure wie François Truffaut, Alain Resnais, Jean-Luc Godard, Claude Chabrol und andere – heute weltberühmte Filmemacher. Die Doku setzt sich mit dieser avantgardistischen Film-Bewegung auseinander. Die Nouvelle Vague ist das letzte legendäre Aufbäumen des französischen Films, sein letztes großes Abenteuer, seine letzte große Zäsur. Ständig beruft man sich auf sie, doch was ist damals wirklich passiert? Bei den Filmfestspielen in Cannes 1959 erregten zwei Filme Aufsehen: „Sie küssten und sie schlugen ihn“ von François Truffaut sowie „Hiroshima, mon amour“ von Alain Resnais. Die Nouvelle Vague war geboren. Für diesen von der Presse geprägten Begriff steht heute eine ganze Generation damals junger Filmemacher, die mit Filmen wie „Außer Atem“, „Die Unbefriedigten“ und „Lola, das Mädchen aus dem Hafen“ den französischen Film nachhaltig prägten.
Die Nouvelle Vague hat ihre Mythen und ihre Ikonen, ihre Verkünder und ihre Feinde, ihre Helden, Verräter, ihre Dispute und Missverständnisse. Entgegen mancher Behauptungen hat sie das französische Kino weder zerstört noch abgelöst. Sie ist eher eine filmische Stilrichtung als ein Kollektiv und verfügt daher nicht wirklich über ein theoretisches Manifest. Ihre Blütezeit währte nur wenige Jahre, doch die jungen Filmemacherinnen und Filmemacher der Nouvelle Vague setzten Maßstäbe und erfanden sich auch in den nachfolgenden Jahrzehnten ständig neu.
Neben einer Avantgarde der Filmschaffenden brachte die Nouvelle Vague auch eine junge Generation von Schauspielerinnen und Schauspielern hervor. Sie revolutionierte die Bildsprache, die Erzähl- und Filmtechnik und die Produktion, vor allem aber verkörperte sie ein neues filmisches Selbstverständnis, das dem Roman und der modernen Kunst näherstand als dem Kino.
Anhand von vielseitigem Archivmaterial und Filmausschnitten stellt die Dokumentation diesem Geist des Aufbruchs die damaligen Konventionen gegenüber. Im Mittelpunkt stehen die Künstler, ihre Werke und das, was sie in jener Zeit und darüber hinaus bewegten. Die Nouvelle Vague – erzählt mit den Mitteln der Nouvelle Vague.“
(Quelle: arte.tv)
Weiterführend finden Sie unter filmsucht.org eine schöne Übersicht zu den Hintergründen und besten Filmen der Nouvelle Vague.