Informationen rund um die HEIMAT-Trilogie von Edgar Reitz

Eröffnung der HEIMAT EUROPA Filmfestspiele

Am kommenden Freitag, den 19. August, starten zum vierten Mal die HEIMAT EUROPA Filmfestspiele in Simmern/Hunsrück. Bis zum 10. September präsentieren die Filmfestspiele mehr als 40 Filme, 12 musikalische Acts und ein spannendes Rahmenprogramm.

Für HEIMAT-Freunde wird besonders die Aufführung von HEIMAT 3 – Chronik einer Zeitenwende am 3./4. September interessant sein.

Hier das Grußwort von Edgar Reitz, entnommen dem Programmflyer der Festspiele:

Erfrischung gefällig?

Der erste Abend der diesjährigen HEIMAT EUROPA Filmfestspiele steht ganz im Zeichen der sommerlichen Abkühlung. Den musikalischen Einstieg in den Abend macht die Band JAMMIN’ COOL:

„Mit Mastermind Heiko Schulz an den Tasten, werden die Musiker den Festivalbesuchern Songs präsentieren, die auf Osteuropa blicken. Mit Ihrem aktuellen Programm haben Sie dabei bereits Songs im Gepäck, die Ihre Entstehungsgeschichte jenseits des Eisernen Vorhangs haben. Ob Nina Hagens „Farbfilm“, Stings „Russians“ oder Billy Joels „Leningrad“, die Auseinandersetzung des ewigen Ost-West-Konfliktes wird die Band an diesem Eröffnungsabend in den Blickpunkt rücken.“

Nach der Musik geht es bei Sonnenuntergang Open-Air auf dem Fruchtmarkt mit dem offiziellen Eröffnungsfilm der Filmfestspiele weiter: FREIBAD (Deutschland 2022) von Doris Dörrie.

„Wenn verschiedene Kulturen aufeinandertreffen, bleiben Spannungen nicht aus. In der brütenden Hitze eines Jahrhundertsommers können dabei schnell gesellschaftliche Flächenbrände entstehen, die kaum noch unter Kontrolle zu halten sind. Eine Gruppe deutscher Frauen sieht sich in mit dieser Situation konfrontiert, als im örtlichen Frauenfreibad die Religionen und Kulturen der deutschen und türkischen Besucherinnen für Zündstoff sorgen. Bademeister Nils, als einziger Mann im Freibad ist zweifellos das Objekt der Begierde aller weiblichen Badegäste.“

Einstieg in den Ostwind

Am Samstag steigen die HEIMAT EUROPA Filmfestspiele dann mit gleich zwei Highlights in den Osteuropa-Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe ein. In einem unterhaltsamen Doppelfeature wird es Open Air nicht nur den Film GOODBYE SOVIET UNION (Estland/Finnland 2020) von Laura Randla zu sehen geben, sondern auch eine Lesung des sowjetisch-geborenen Schriftstellers Wladimir Kaminer. Er wird aus seinem kommenden Buch “Wie sage ich es meiner Mutter” lesen:

„Wladimir Kaminers Mutter versteht die Welt nicht mehr. Ihre Enkel ziehen vegane Rühreier einer ordentlichen Bulette vor, den früher so geliebten Zoo wollen sie als Ort der Tierquälerei abschaffen, und sogar Omas umweltfreundliche elektrische Fliegenklatsche wird kritisiert. Lange ersehnte Flugreisen gelten plötzlich als böse, und selbst das Internet-Rezept für Gurkensalat hat seine Unschuld verloren. Zeigt es doch, dass ein hinterhältiger Algorithmus steuert, welche Informationen man bekommt. Im Fall von Wladimir Kaminers Mutter sind das eher Kochtipps als Aufrufe zum Klimastreik. Und so leben Oma und Enkel zunehmend auf verschiedenen Planeten. Wladimir Kaminer gibt sein Bestes, seiner Mutter diese neue Welt zu erklären und mit Humor und wechselseitigem Verständnis zwischen den Generationen zu vermitteln – von Biofleisch bis Gendersternchen.“

Filmkunst von früh bis spät

Der Sonntag des Eröffnungswochenendes startet bereits am Vormittag mit einer Matinee-Vorstellung. Mit Kaffee und Croissants kann sich das Publikum hier den exzellenten Dokumentarfilm BETTINA (Deutschland 2022) von Lutz Pehnert anschauen.

„Bettina Wegner, geboren 1947 in Westberlin, aufgewachsen in Ostberlin, mit 36 Jahren ausgebürgert, seither „entwurzelt“. Der Werdegang der Liedermacherin gehört zu den spannendsten Lebensläufen des 20. Jahrhunderts. Es ist der Weg von einem Kind, das Stalin glühend verehrte, über eine hoffnungsfrohe Teenagerin, die mit ihren eigenen Liedern eine Gesellschaft mit bauen möchte, hin zu einer beseelten Künstlerin mit einer unerschütterlichen humanistischen Haltung. Bettina Wegners Leben ist zugleich die Geschichte eines Jahrhunderts; es steckt in ihren Knochen, ihrer Seele, ihren Gedanken – und in ihren Liedern. Regisseur Lutz Pehnert, geboren 1961 in Berlin, widmet sich nach seinem Werdegang im Printjournalismus seit Mitte der 90er-Jahre dem Schreiben für Film- und Fernsehen. Auf Basis seiner Bücher und unter seiner Regie sind viele Künstlerporträts und historische Film- und Fernsehdokumentationen entstanden. BETTINA verbindet beides.“

Abends geht es dann weiter mit dem mehrfach preisgekrönten Film HIVE (Nordmazedonien/Schweiz/Kosovo/Albanien 2021) von Blerta Basholli.

„Seit dem Krieg im Kosovo ist Fahrijes Ehemann wie vom Erdboden verschwunden. Um sich finanziell über Wasser zu halten und für ihre Kinder zu sorgen, gründet sie ein kleines Unternehmen. Doch die patriarchalische Gesellschaft ist noch nicht bereit für eine Geschäftsfrau und unterstützt Fahrije nicht. Es entwickelt sich ein Kampf gegen Windmühlen und die junge Mutter steht bald vor einer schweren Entscheidung.“


Das komplette Programm ist auf www.heimat-europa.com zu finden, oder laden Sie den Programmflyer der Festspiele herunter.

Tickets sind im Vorverkauf auf der Seite des Pro-Winzkinos erhältlich.


Abbildungsnachweis

  • Logo/Plakat der Filmfestspiele und Auszug aus dem Flyer © HEIMAT EUROPA Filmfestspiele
  • Filmplakat Freibad © Constantin Film AG

Quelle des Textes: Pressemitteilung der HEIMAT EUROPA Filmfestspiele vom 5.7.2022