Informationen rund um die HEIMAT-Trilogie von Edgar Reitz

HEIMAT 3 im Programm der HEIMAT EUROPA Filmfestspiele

Wie in Simmern soeben auf der Pressekonferenz der HEIMAT EUROPA Filmfestspiele bekanntgegeben wurde, wird in deren Rahmen auch am 3. und 4. September eine Wiederaufführung von HEIMAT 3 – Chronik einer Zeitenwende stattfinden. Am Samstag werden die ersten vier Teile gezeigt (Beginn 10 Uhr), am Sonntag die letzten zwei (ab 14 Uhr).

Der Vorverkauf für das gesamte Festival hat nun auf den Seiten des Pro-Winzkinos begonnen. Karten für HEIMAT 3 können als Einzel-, Tages- oder als Gesamtticket (inklusive Mittagessen am Samstag) erworben werden.

Anders als zunächst angekündigt wird das Edgar Reitz Filmhaus im ehemaligen Ziegelmeyer-Haus in Anwesenheit von Edgar Reitz erst im November eröffnet werden – möglicherweise in Verbindung mit der Wiederaufführung der zweiten Heimat im Pro-Winzkino samt Lesung aus seiner im September erscheinenden Autobiographie.

Die diesjährigen Filmfestspiele finden vom 19. August bis 10. September statt. An den 23 Tagen werden über 40 Filme mit Schwerpunkt Osteuropa gezeigt. Das vollständige Programm finden Sie nun auf der Website der Festspiele.

Da HEIMAT 3 insbesondere von der deutschen Wiedervereinigung erzählt passt der Film auch thematisch gut ins Konzept. Der (Film-)Geschichte der DDR wird eine eigene Reihe unter dem Titel “Die DDR im Film – Selbstbilder und Rückblicke” mit Fokus auf das innerdeutsche Ost-West-Verhältnis gewidmet. In zehn Langfilmen und dazu passenden Vorfilmen sowie einer Paneldiskussion will die Filmauswahl die Eigendarstellung der DDR in damaligen DEFA-Produktionen in Diskrepanz zur Fremddarstellung in deutschen Filmen nach der Wende ausloten. Mit dabei sind nicht nur Publikumslieblinge wie GOOD BYE LENIN (Deutschland 2003) und der oscarprämierte DAS LEBEN DER ANDEREN (Deutschland 2006), sondern auch der erst vor ein paar Tagen mit neun Lolas ausgezeichnete LIEBER THOMAS (Deutschland 2021) von Andreas Kleinert sowie Leander Hausmann’s STASIKOMMÖDIE (2022), in der Antonia Bill eine Hauptrolle spielt. Das Kontrastprogramm zu diesen modernen DDR-Perspektiven bieten DEFA-Filme wie DIE SPUR DER STEINE (DDR 1966), DIE LEGENDE VON PAUL UND PAULA (1973) oder SOLO SUNNY (DDR 1980), die in der ehemaligen DDR im Spannungsfeld zwischen staatlicher Kontrolle und dem Anspruch, das Leben der Bürger/innen so authentisch wie möglich darzustellen, entstanden sind.

Preispate des Wettbewerbs um dem Edgar, in dem 14 Filme laufen, wird in diesem Jahr der Schauspieler Jan Josef Liefers sein.

Lukas Maria Dominik bei seiner Vorstellung im Februar 2022, Foto: © RHZ

Nach dem Rückzug des früheren künstlerischen Leiters Urs Spöri im vergangenen Jahr wird das Team der Festspiele ergänzt um den Ostfilm-Experten Lukas Maria Dominik, der moderieren und den kuratorischen Bereich leiten wird.

„Der Filmwissenschaftler war 2019 und 2020 Teil des Leitungsteams beim FILMZ-Festival des deutschen Kinos in Mainz und leitete bis Anfang dieses Jahres die Langfilmauswahl des Festivals. Neben dem zeitgenössischen deutschen Kino bilden die Filme der DEFA, dem zentralen staatlichen Filmunternehmen der DDR, und das osteuropäische Kino die wesentlichen Schwerpunkte der Arbeit des aus Thüringen stammenden 23-Jährigen, der auch für das goEast-Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden tätig ist.“ 2019 war er Mitglied der Jury beim Kurzfilmpreis des Festivals in Simmern.1

Auf der Website der Festspiele finden Sie auch die Pressemitteilung zur Vorstellung des Programms.

von Willi Laschet (†) handgemaltes, von Edgar Reitz, Salome Kammer und Henry Arnold signiertes Kinoplakat im Besitz des Pro-Winzkino Simmern
Fußnoten
  1. zit. nach RHZ, 18.02.2022 []