Vor gut einem Jahr betonte Edgar Reitz noch, „ich habe mit dem Schreiben meiner Autobiographie mit dem ersten Lockdown [April 2020] begonnen, ohne dass ein Verlag oder ein anderer Abnehmer im Spiel ist. (…) Das Buch soll (.) vorerst ein Work-in-Progress bleiben. Immerhin habe ich die Covid-Epidemie in ihrer zeitlichen Ausdehnung richtig eingeschätzt, sodass ich in Ruhe und ohne Zeitlimit weiterschreiben kann.“ (aus einer Mail von E. R. an Th. H. vom 5.4.2021)
Nun ist die Autobiographie unter dem Titel Filmzeit, Lebenszeit. Erinnerungen reif zur Veröffentlichung im Rowohlt-Verlag (Berlin). Auf der Homepage des Verlages wird der 13.9.2022 als Termin angegeben, das Buch soll voraussichtlich 656 Seiten umfassen und wird die ISBN 978-3-7371-0159-2 tragen.
Zum großen Umfang des Werkes schreibt Edgar Reitz: „Mit über 600 Seiten wird die Biografie ein rechter Wälzer, aber wie sollte es nach über 60 Jahren Filmarbeit anders sein! Ich habe an dem Buch seit Beginn der Covid-Pandemie über zwei Jahre täglich gearbeitet.“ (aus einer Mail an Th. H. vom 22.04.22)
Einen Vorgeschmack auf den Inhalt haben heimat123.de-Besucher/innen bereits im April letzten Jahres erhalten, als Edgar Reitz einen Auszug über den Drehbeginn von HEIMAT vor 40 Jahren zur Verfügung stellte.
Über das Buch ist auf der Verlagshomepage zu lesen:
Edgar Reitz hat den deutschen Autorenfilm mitbegründet, mit seiner «Heimat»-Trilogie Filmgeschichte geschrieben. So wie er dort eindrucksvoll das persönlich Erlebte mit den Zeitläufen verband, tut er es auch hier – in seiner Autobiographie. Reitz erzählt von seiner Kindheit in den dreißiger Jahren, einer Jugend im Krieg, der Nachkriegszeit, dem jungen Mann, den es in die Ferne zieht, seinen Studienjahren in München, wo sich ihm eine neue Welt der Kultur eröffnet, und schließlich von der Filmkunst: Mit den Unterzeichnern des Oberhausener Manifestes verbreitet er den Slogan «Papas Kino ist tot!», die Geburtsstunde des Neuen Deutschen Films; er begegnet Literaten wie Günter Eich, internationalen Filmgrößen wie Romy Schneider oder Luis Buñuel, arbeitet mit Schauspielerinnen und Schauspielern wie Hannelore Elsner und Mario Adorf, Regisseuren wie Alexander Kluge und Werner Herzog.
Reitz ist ein großer Chronist deutscher Sehnsucht und Geschichte, zugleich ein feinfühliger Erzähler, der uns von der Vorkriegszeit über die Wiedervereinigung bis in die Gegenwart führt. Immer wieder kreist er um die Frage, was es bedeutet, eine Heimat zu haben und sich von ihr loszumachen, aufzubrechen oder zurückzukehren – und trifft damit ins Herz unserer Zeit. Ein besonderes Dokument des Lebens wie eines ganzen Jahrhunderts, kraftvoll erzählt und berührend, beeindruckend in seiner Farbigkeit. Ein großes Erinnerungswerk und zugleich hochaktuell.
Das Buch wird in gedruckter Form (30 €) und als e-book (epub-Format, 24,99 €) erscheinen und ist bereits jetzt vorbestellbar. heimat123.de empfiehlt buch7.de, den sozialen Buchhandel.