Bereits seit über zwei Jahren laufen die Planungen für einen Hotelanbau am Günderrodehaus, dem Filmhaus aus Heimat 3 (siehe Berichte auf heimat123.de vom 17.10.2019 und 4.11.2020).
„Auf dem Areal um das frühere Haus aus dem Edgar-Reitz-Film „Heimat 3“, das heute als Ausflugslokal betrieben wird, sollen acht kleine Fachwerkhäuser als Übernachtungsmöglichkeiten entstehen. Gestalterisch sollen sich diese an dem kleinen Nebengebäude (Ziegenstall) des Günderodehauses orientieren und so konzeptionell in die Landschaft einfügen. Die Häuser sind mit Fachwerk versehen, das an den äußeren Fronten mit Fensterglas ausgestattet ist. So bieten sie einen direkten Blick auf den Rhein.
Janine Bolland-Georg will die Anlage nach dem Ausbau das ganze Jahr über bewirtschaften. Dafür ist ein Küchenanbau zwischen Günderodehaus und Neubau vorgesehen. Außerdem ist ein „Infinity-Pool“ im Außenbereich geplant.“
(zit. n. RHZ, 29.11.2021, zur Schreibeweise Gründer(r)ode siehe hier)
Nun hat Auftraggeberin Janine Bolland-Georg, die das Projekt im vergangenen Jahr von ihrer Mutter Elke Bolland übernommen hat, den Bauantrag in letzter Sekunde noch einmal zurückgezogen: „Ich brauche einen Meter mehr“, hieß es zur Begründung. Dies berichtet die Rhein-.Zeitung in ihrer Ausgabe vom 29.11. (vielen Dank an Joel Young für die Zusendung des Berichts).
Hintergrund: Die engagierte Investorin hatte eine Nacht im Campingwagen auf dem Gelände am Günderrodehaus verbracht, um die nächtlichen akustischen Bedingungen zu prüfen. Dabei stellte sie fest, dass insbesondere der Lärm der (dort auf beiden Seiten des Rheins geführten) Eisenbahnstrecken erheblich ist. Ihr Fazit: „Wir brauchen Schallschutz bei den Fenstern, und wir brauchen eine Lüftungsanlage.“ Deren Einbau wiederum erfordere erweiterte Höhen der Zimmer, denn die ursprünglich geplanten Zimmerhöhen (2,40 m im Erdgeschoss und 1,80 m unter dem First) hätten es nicht erlaubt, die Decken abzuhängen, um so noch die Lüftungsanlage unterzubringen.
Nun muss der Stadtrat über den Bauantrag entscheiden, der aufgrund der Einbeziehung einer weiteren Parzelle zur Erweiterung der Parkkapazitäten nun nicht mehr im vereinfachten Verfahren behandelt werden kann. Marius Stiehl, Stadtbürgermeister von Oberwesel, bekräftigte seine Zusage an die Investorin, die Stadt werde das Projekt mit allen Kräften unterstützen, bat allerdings auch darum, dass nicht nun noch zig weitere Änderungen vorgenommen würden.
Zur Unternehmensphilosophie von Elke Bolland finden Sie ein interessantes Interview auf mittelrheingold.de.
Update vom 4.9.2022: In Simmern war von Bürgermeister Andreas Nikolay zu erfahren, dass die hier dargestellten Pläne nicht realisiert werden.