Nachdem die deutsche Filmförderanstalt FFA bereits im Februar eine ernüchternde Bilanz über das Kinojahr 2020 veröffentlicht hat, folgte heute eine Analyse der Kinobesucher/innen 2020 auf der Basis des GfK-Panels.
Eine Pressemitteilung der FFA fasst die Ergebnisse zusammen. Darin heißt es:
„Welche Schäden Corona hinsichtlich Besuchszahlen und Umsatz 2020 im deutschen Kinomarkt verursacht hat, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Wie sich die Pandemie auf soziodemografische, konsumrelevante und filmspezifische Aspekte ausgewirkt hat, analysiert nun die FFA-Studie „Kinobesucher*innen 2020“. Demnach sind aufgrund der Schließungen und Einschränkungen die Anzahl der Besucher*innen, die Besuchsintensität und die Besucher*innenreichreichweite im Vergleich zum Vorjahr gesunken:
Die Zahl der Personen, die ein Kino besuchten, sank um 40 Prozent auf 15,4 Mio.
Die Besuchsintensität sank um 45 Prozent auf 2,4 Tickets pro Person.
Die Besucher(innen)reichreichweite gemessen an der Gesamtbevölkerung sank von 38 Prozent auf 23 Prozent.“
„Der deutsche Marktanteil erreicht 2020 mit 34 Prozent einen Spitzenwert. Dieser Zuwachs wurde dadurch begünstigt, dass zahlreiche internationale Blockbuster verschoben wurden.“, heißt es weiter in der Studie (S. 52) Zu den beliebtesten deutschen Produktionen gehörte in den jüngeren Altersgruppen (10-49 Jahre) der Film Nightlife, bei den älteren Besuchern (50 Jahre und älter) vor allem der Lindenberg-Film Mach dein Ding. Grundsätzlich ist zu erkennen, dass deutsche Produktionen viel stärker von älteren Besucher(inne)n (ab 50 Jahren) bevorzugt werden als von jungen. Bei den über 60-Jährigen waren sogar 5 der 7 meistbesuchten Filme deutsche Produktionen (vgl. S. 20):
Die Umsatzentwicklung des gesamten Kino- und Videomarktes wies im Krisenjahr 2020 in der Summe nur einen Rückgang von 12 % auf. Den drastischen Einbrüchen der Umsätze im Kinomarkt (um fast 70 %) steht dabei ein deutliches Wachstum des SVoD-Sektors um gut 25 % gegenüber (vgl. S. 59).
Die vollständige Studie der FFA finden Sie hier.