„HEIMAT ist die Geschichte der Familie von Maria Simon (geboren 1900 und damit immer so alt wie das Jahrhundert) angesiedelt im fiktiven Hunsrückdorf Schabbach in der Zeit von 1919 bis 1982. Heimat ist eine deutsche Chronik. Der Film berichtet vom Weg in den Faschismus, von der Nazizeit, vom Wiederaufbau und vom Wirtschaftswunder mit seinen Spätfolgen. Es ist ein Film über Liebe und Tod, über Erinnern und Vergessen. Heimat ist die Geschichte von denen, die immer Verlierer bleiben, und von den anderen, die – wie die Katz oder Lucie – immer wieder auf die Füße fallen.“1
Mit HEIMAT, entstanden in den Jahren 1979-1982, begann die Erfolgsgeschichte der Trilogie. Edgar Reitz hatte sich nach dem wirtschaftlichen Misserfolg mit „Der Schneider von Ulm“ tief deprimiert und quasi mittellos in ein Ferienhaus von Freunden auf der Insel Sylt zurückgezogen. Dort entstand, in Reflexion der eigenen (Familien-)Geschichte und ausgehend vom Motiv des Weggehens, der erste Entwurf zu HEIMAT. Reitz wollte den Film unter seinem (negativen) Eindruck der erfolgreichen US-Fernsehserie „Holocaust“ zunächst „Made in Germany“ nennen (dieser Titel ist sogar noch im fertigen Film auf dem im Vorspann eingeblendeten Stein zu erkennen), Bernd Eichingers Einfluss war schließlich die mutige Entscheidung für den arg vorbelasteten Titel „Heimat“ zu verdanken. Bis zum Ende der Premiere beim Filmfest München am 30.6.1984 war sich Reitz des Erfolgs seines 15-Stunden-Werks nicht sicher. Zuschauer und Kritik überschütteten ihn mit Lob. Im September des gleichen Jahres trat der Film seinen Siegeszug durch die Wohnzimmer der Menschen an. Durchschnittlich sahen 9 Millionen Zuschauer zu (das entspricht einer Quote von 26 %). 54 % aller Zuschauer/innen – 25 Millionen Menschen – haben mindestens einen der 11 Filme gesehen.2 Der Film wurde weltweit mit Preisen geehrt, unter anderem dem Preis der Internationalen Filmkritik bei der Biennale 1984 in Venedig, der Goldenen Kamera 1984 und dem Adolf-Grimme Preis 1985/6.
Stammbaum der Familie Simon aus Schabbach im Hunsrück
1 zitiert nach http://www.absolutmedien.de/main.php?view=film&id=81&list=editionen&list_item=0 (leider existiert diese Seite nicht mehr)
2 Quelle: Horst Schäfer: Respekt vor den Dingen. Der lange Weg des Edgar Reitz, in: Walter Schobert und Horst Schäfer (Hrsg.): Fischer Film Almanach 1985. Filme, Festivals, Tendenzen, Frankfurt/Main (Fischer Taschenbuch Verlag) 1985, ISBN 3596244560, S. 252.